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Aktueller Standort seit 07. Mai 2011: Wedel und Hamburg, Deutschland

Freitag, 4. Februar 2011

So go!

Plaza in Suchitoto

Das Wetter ist wie immer klasse, als wir Perquin verlassen und uns auf den Weg in das rund 220km entfernte Suchitoto machen, das als koloniales Highlight El Salvadors (das einzige!) im Reiseführer genannt wird. Wir sind gespannt und finden ein kleines, koloniales und etwas verschlafen wirkendes Städtchen vor, das direkt an einem Stausee liegt. Niedlich ist es hier. Nichts und niemand hat es eilig, wirkt gestresst oder sonstwie in Eile als wir am Nachmittag auf die Plaza einbiegen. Über andere Reisende haben wir von einem Stellplatz am See erfahren und erkundigen uns im Internetcafé nach dem Weg. Dort werden wir mit langen, freundlichen Erklärungen inkl. einer Anfahrtsskizze zu „El Mangal“, dem betreffenden Platz am See, versorgt. Der Kaffeehausbesitzer bietet sich sogar an, uns zu dem betreffenden Platz zu bringen, was wir gerade noch verhindern können. An der nächsten Ecke, keine 100m vom Café entfernt, werden wir angehalten. Die Skizze war doch nicht so gut, wie wir feststellen, denn wir waren falsch abgebogen. Neben unserem Wagen steht nun Miguel und erklärt uns nocheinmal in Seelenruhe den Weg zu unser Übernachtungsstelle. Wie zufällig macht er ein Foto von unserem Landy, um es einem Freund, der so ganz nebenbei der Präsident der salvadoranischen Land Rover Assoziation ist, zu schicken. Wer weiß, wofür es gut ist!? Dank Miguels Wegbeschreibung ist es weiter kein Problem El Mangal zu finden. Wir lernen hier Dona Isabel, die Chefin und Köchin im kleinen Restaurant, kennen und etwas später Isaia, ihren Mann, der mal Bürgermeister von Suchitoto war. Natürlich können wir bleiben, natürlich sollen wir den Pool benutzen, die sanitären Anlagen und uns „a la casa“ (wie Zuhause) fühlen. Das ist sicher nur im übertragenen Sinn gemeint, aber deswegen nicht weniger nett. Für 8 Dollar die Nacht schlagen wir ein.

"In diesem Haus wollen wir ein Leben frei von Gewalt"

Bei einem Spaziergang durch den Ort fallen uns immer wieder Anti-Gewalt-Schilder auf. Diese beziehen sich auf Gewalt im Allgemeinen, aber auch auf häusliche, die sich vorrangig gegen Kinder und Frauen richtet.

Wir verbringen 3 Tage in Suchi am See. 3 Tage, in denen wir uns entscheiden Honduras zu besuchen und nicht nur hindurchzufahren, wie soviele andere vor uns. Wir hatten schlimme Dinge über Honduras gehört und einer unserer Mitreisenden nannte es ein mühseliges Land. Die Polizei gilt als äußerst korrupt, denkt sich immer wieder neue Dinge aus, um Bußgelder zu „verdienen“ und ziert sich nicht alle paar Kilometer Kontrollstellen zu installieren, um Autofahrer auszunehmen. Jugendbanden und Drogenkriminalität sind weit verbreitet; nicht nur nachts soll es gefährlich unsicher sein. Was also liegt näher als so wenig Zeit wie möglich hier zu verbringen?

Die Nachrichten für einen Campingaufenthalt verheißen nichts Gutes, wenn es nicht andere Traveller gäbe, die genau gegenteilige Erfahrungen gemacht hätten.

Erna & Rinus ganz entspannt
Und genau solche treffen wir in Suchi: Rinus und Erna aus Holland. Beide in den 60ern, fahren sie seit 1,5 Jahren mit einem ausgebauten Mercedes Sprinter durch die Amerikas und warten mit wertvollen Tipps für Honduras und die übrigen Länder auf. Da sie keinerlei negative Erfahrungen gemacht haben bestärken sie uns in unserem Wunsch einmal selbst nachzuschauen, frei nach dem Motto: „All you´ve got to do is decide to go and the hardest part is over. So go!“ (Philosophie der Gründer von Lonely Planet Tony und Maureen Wheeler).




Erkenntnis: Schade, dass El Salvador so ein kleines Land ist. 


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