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Aktueller Standort seit 07. Mai 2011: Wedel und Hamburg, Deutschland

Montag, 4. April 2011

Affenbande



Den Tipp, bei schweizer Finca-Besitzern die erste Nacht in Costa Rica zu verbringen, verpassen wir, fahren glatt daran vorbei. Auch gut, kaufen wir erstmal ein. In La Cruz „stürmen“ wir einen Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufüllen. Es gibt alles, was das Herz begehrt. Sogar Nutella finden wir hier wieder. Wir sind nicht wenig erstaunt über die hohen Preise, die fast europäisches Niveau erreichen. Damit ist nicht das Nutella gemeint, das hier umgerechnet 4,50 Euro kostet. Das kleine Glas wohlbemerkt. Wir wussten schon, dass Costa Rica teuer sein würde, doch so teuer? Es nützt nichts, der Mensch muss ja von was leben und wegen der höheren Kosten auf „pura vida“ verzichten? Nein, das wollen wir nicht. Im Markt treffen wir einen „jungen Bekannten“ wieder, einen etwa 10jährigen Jungen, der zuschaut wie wir Käse und Joghurt in den Einkaufswagen legen. Er ist barfuß, hat zerzauste Haare und zeichnet sich vor allem durch sein keckes Lachen aus. Rebecca spricht ihn an: „Hey, hola, Dich kennen wir doch, nicht wahr?“ „Sí“, antwortet er lachend, „Du bist die Frau, die Kindern kein Geld gibt“. Der Kleine hatte uns am Grenzübergang angebettelt und ist leer ausgegangen, denn unser Prinzip lautet: kein Geld an Kinder! (wir haben ihm stattdessen Bananen geschenkt).


Als der Kühlschrank gefüllt ist machen wir uns auf den Weg zum Nationalpark Santa Rosa. Laut Karte gibt es dort einen echten Campingplatz, was doch eine nette Abwechslung ist zu den sonstigen Stellplätzen, die wir in den vergangenen Monaten erlebt haben. Wir sprechen gerade die Einzelheiten mit dem Ranger am Eingang durch, als hinter uns ein Camper hält. Herausgeklettert kommen Bernd und Manu, ein deutsches Paar, dass hier ebenfalls campen möchte. Wir verbringen zwei sehr angenehme Tage mit den beiden. Die Runde wird durch Lena und Jacqueline, ebenfalls aus Deutschland und mit dem Rucksack unterwegs, erweitert. Bei Salchicha Bratwurst, Spaghetti mit Scampi, Wassermelone, honduranischem Rum und nicaraguanischem Bier steht einem „Deutschen Abend“ nichts mehr im Wege.


Als wir später am Abend Zähne putzend am Landy stehen entdeckt Rebecca im Schein ihrer Stirnlampe noch einen schwarzen Käfer, der ihr fast über den kleinen Zeh läuft. „Oh schau, der ist aber riesig!“ Fred zieht sie sofort etwas zur Seite, denn bei genauer Betrachtung entpupt sich der große Käfer als ein ausgewachsener Scorpion. Den Schwanz hat er eingerollt, weshalb er bei schwachem Licht und von oben betrachtet, nicht sofort als Scorpion auszumachen ist. Der „Käfer“, der nun von 2 Lampen geblendet wird, ist allerdings nicht weiter an uns interessiert und zieht sich ins Unterholz zurück.


Der Nationalpark Santa Rosa nimmt die gesamte Halbinsel Santa Elena ein und befindet sich im Nordwesten des Landes. Flora und Fauna werden geprägt durch einen ausgedehnten Trockenwald, der in der Trockenzeit – also genau jetzt – einen etwas desolaten Zustand macht, da dann viele Bäume ihre Blätter abwerfen. 155 Säugetierarten leben im Park. Zwei davon kriegen wir zu Gesicht: eine Familie Damwild umrundet das Camp und die Affenbande Kapuzin schaut zum Frühstück vorbei!



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