Aktueller Standort

Aktueller Standort seit 07. Mai 2011: Wedel und Hamburg, Deutschland

Mittwoch, 20. April 2011

24 Stunden geoeffnet

Unsere ersten Meter auf panamaischem Grund legen wir auf einer fast perfekten Fahrbahndecke zurück. Super! Außerdem ist die Strecke bis zum zweitgrößten Ort des Landes, dem Ort David, vierspurig. Solchen Luxus – guter Fahrbahnzustand + 2 Fahrspuren pro Richtung – hatten wir schon lange nicht mehr. Unser erster Eindruck von Panama ist entsprechend gut. Hinzu kommt, dass die Uhr hier eine Stunde zurückgestellt ist. D.h., es wird erst um 19 Uhr dunkel, also eine Stunde später als in den übrigen Ländern, was einen echten Zugewinn an Tageslicht bedeutet. Trotzdem schaffen wir es nicht, David noch im Hellen zu erreichen, was die Suche nach einer Bleibe für die erste Nacht erschwert. Das erste Hotel ist zu teuer, das zweite ist geschlossen (wir fragen uns allerdings was der bewaffnete Polizist im Hoteleingang macht als wir den Hotelparkplatz wieder verlassen) und das dritte macht nicht den besten Eindruck, dennoch halten beim Hotel „Galicias, 24 Stunden geöffnet“, um uns nach dem Preis zu erkundigen. „Mit A/C 11 Dollar, ohne 9 auf der linken Seite oder mit A/C 20 auf der rechten Seite“, erklärt der Rezeptionist, ein dicklicher Typ, der wohl gerade aus der Dusche kommt, wie das locker um die Schultern gelegte Frottierhandtuch verrät. Etwas stutzig wegen des günstigen Preises erklären wir uns bereit ein Zimmer anzuschauen. Es befindet sich ebenerdig im Hof, die Tür ist nur angelehnt. Vorsichtig betreten wir den Raum, schalten das Licht an und schrecken gleich erstmal zurück. Es ist ziemlich schmuddelig. Die Wand neben und hinter dem Wand ist schmutzig grau, auf der Fußleiste türmt sich milimeterhoch Staub. Im Bad hängt ein schmutziger grüner Duschvorhang schief von der Duschstange, die wohl auch schon bessere Tage gesehen hat. Der Spiegel hat Zahnpastaspritzer, die wohl jemand versucht hat wegzuwischen, was ihm aber nicht so gut gelungen ist, in der Kloschüssel schwimmt das kleine Geschäft des vorherigen Besuchers und die Duschwanne wirkt auch nicht besonders einladend. „O.k., hier nicht“, denn auf keinen Fall würden wir uns hier ins Bett legen, beschließen wir, es sei denn, wir schlafen im Wagen, nutzen nur Dusche und Toilette. Da es schon spät und dunkel ist fällt die Entscheidung schließlich für den Hof aus, auf dem emsiges Kommen und Gehen herrscht. Autos fahren vor bzw. ab, Paare steigen aus und nicht wenige von ihnen verschwinden händchenhaltend in einzelnen Zimmern, ein Mann schraubt seine Nummernschilder ab und steckt sie in eine Reisetasche, bevor er seine Zimmertür aufschließt. Wir runzeln die Stirn, parken den Wagen und beginnen den Tisch für das Abendbrot zu decken. Während wir unsere ersten Bissen kauen hören wir Geräusche aus einem der Zimmer zu uns dringen. Wir schauen uns mit großen Augen an. Die Geräusche sind eindeutig. Wir scheinen in einem ganz besonderen Etablissement gelandet zu sein. „Na, hoffentlich müssen wir den genannten Preis von 9 Dollar nicht pro Stunde zahlen“.

Fazit: Wir haben ziemlich gut auf dem Hof in unserem eigenen Bett geschlafen, konnten das besichtigte Zimmer gegen ein „gereinigtes“ Zimmer tauschen und haben am nächsten Morgen tatsächlich nur 9 Dollar bezahlt.

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