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Aktueller Standort seit 07. Mai 2011: Wedel und Hamburg, Deutschland

Donnerstag, 17. März 2011

"... so heiß ...

„... wie ein Vulkan und heut` verbrenn` ich mich daran.“ Der Liedtext von Tony Holiday kommt uns sofort in den Sinn, als wir die Beschreibung zum Parque Nacional Volcán Masaya im Reiseführer lesen. Unsere Neugier und unser Entdeckerdrang ist auch nach 8 Monaten noch ungebremst. Nichts wie hin also und einmal selbst nachschauen, was es mit dem Masaya auf sich hat.

Es ist mal wieder absolut perfektes Wetter. Die Sonne scheint von einem wolkenlosen, stahlblauen Himmel herab, als wir, aus Managua kommend, die Einfahrt zum Nationalpark nehmen. 100 Cordobas (30 Cordoba = ca. 1 €) kostet der Eintritt. Weitere 200 Cordobas bezahlen wir für eine geführte Tour, die am Nachmittag beginnt und weil wir im Park übernachten werden 100 Cordobas als Campinggebühr fällig. Von diesen insgesamt 400 Cordobas erhalten wir 200 Cordobas zurück, weil wir die Tour buchen. Das freut uns natürlich, obwohl der Rückerstattungsprozess uns etwas verwirrt. Wir fragen uns, warum wir überhaupt erstmal 400 Cordobas blechen, wenn wir die Hälfte davon sowieso wieder bekommen!? Der nun folgende, 30 Minuten dauernde Verwaltungsakt trägt nur unwesentlich zur Erhellung bei. Offensichtlich ist diese bürokratische Maßnahme aber unumgänglich und erst nach Ausfüllen eines Formulars, einer Quittung mit 2 Durchschlägen sowie 2 Telefongesprächen, dürfen wir das Geld in Empfang nehmen. Übrigens von dem Parkmitarbeiter, der uns ganz am Anfang 200 Cordobas Eintrittsgeld abgeknöpft hatte. So ist Nicaragua. Nicht immer verständlich, manchmal lustig, manchmal zum Haare raufen.
Wir fahren durch ausgedehnte Lavafelder über eine gut ausgebaute Straße. Immer höher schrauben wir uns den Vulkan hinauf und können es kaum erwarten, ihn aus der Nähe zu sehen. Oben, unmittelbar am Rand des rauchenden Kraters angekommen, parken wir, wie uns geheißen, rückwärts ein. Damit man schneller wieder loskommt, wenn´s gefährlich wird. Kaum steigen wir aus, sehen wir helle Rauschwaden hinter der Absperrmauer aufsteigen. Es riecht nach Schwefel. Wir treten näher an die Absperrung heran und blicken in den riesigen Krater des Vulkans Santiago, der hier so munter aktiv ist. 20, max 30 Minuten soll man sich bei starker Geruchsentwicklung hier oben aufhalten. Danach droht … keiner weiß es. Das Hinweisschild gibt dazu keine weiteren Auskünfte. Angenehm scheint es nicht zu sein, sich mit Schwefeldämpfen zu vergiften. Dieses Naturschauspiel ist natürlich nicht einzigartig auf der Welt. Einzigartig aber ist wohl, dass man in Nicaragua mit dem eigenen Wagen bis an den Kraterrand heranfahren kann. Bei unserer geführten Tour erfahren wir, dass es neben dem Santiago noch weitere Krater hier gibt, von denen wir uns einige aus der Nähe anschauen, um dann in einen Lavatunnel, der einst als Opferstätte der hier ansässigen Chorotegas diente und heute Heimat von Fledermäusen ist, hinabzusteigen. Die Spanier glaubten übrigens, dass der Schlund, aus dem am Abend das rote Leuchten der glühenden Lava zu sehen ist, ein Eingangstor zur Hölle darstellt. Schnell stellten sie ein Kreuz auf, um die bösen Dämonen gefangen zu halten. Ob es etwas genützt hat?

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