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Aktueller Standort seit 07. Mai 2011: Wedel und Hamburg, Deutschland

Freitag, 11. März 2011

Leon

Leon, 1610 vom Vulkan Momotombo zerstört und an anderer Stelle neu aufgebaut, zeigt sich heute als Kolonialstädtchen mit immerhin fast 140.000 Einwohnern. Die Gegend hier gilt als die heißeste in Nicaragua. Wie gut, dass der Strand (Las Penitas) nur 20 Kilometer entfernt ist, weshalb wir uns entschließen hier Quartier zu beziehen. Wir haben Glück, können ein Hotel sparen und lassen uns auf einem privaten Grundstück nieder. Neben uns wird es von den Tieren der Nachbarschaft aufgesucht. Wir zählen Hühner, Hunde, Katzen, Schweine, im Bad wohnen Frösche. Auch die Nachbarskinder tauchen auf, um ihre Nasen neugierig ins Auto zu stecken. Hätte das Grundstück keinen Zaun bekämen wir wohl auch Kuhbesuch. Das ländliche Nicaragua eben, inklusive Meerblick – vom Dachzelt aus!


Nicaraguas Pazifikküste gilt als Toprevier für Surfer und Las Penitas ist ein sog. hot spot. Allzuviele Wagemutige kennen die Wellen in diesen Tagen allerdings nicht. Wir beobachten ganze 3, die sich im Wellenreiten versuchen, während sich die Masse mit den, noch immer überwältigenden, Wellen in Strandnähe amüsiert. Der weitläufige, mehrere Kilometer lange Sandstrand lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein und bietet obendrein atemberaubende Sonnenuntergänge.


Das städtische Nicaragua erleben wir in Leon. Berühmtester Sohn der „kulturell reichsten Metropole in Nica-land, wie es im Reiseführer heißt, ist wohl der Poet Rubén Darío. Ihm ist ein ganzes Museum gewidmet. Innerhalb der City begegnet man ihm immer wieder in Form von Statuen; oft diente er auch als Namensgeber für Büchereien, Apotheken oder sonstiges.

Neben den zahlreichen Kirchen (geschätzt irgendwo zwischen 20 und 30) ist vor allem die Kathedrale an der Plaza Mayor sehenswert. Aber auch die Restaurant- und Kneipenszene sowie die Einkaufsmöglichkeiten sind sehr gut.

Leon zu besuchen bedeutet auch, sich mit dem nicaraguanischen Straßensystem vertraut zu machen. Das von den Spaniern mitgebrachte und eingeführte Schachbrettsystem teilt die Stadt in sogenannte cuadras (Quadranten oder Blöcke) ein. Die Orientierung fällt damit relativ leicht, wird allerdings dadurch erschwert, dass häufig nur große bis größere Straßenzüge mit Schildern gekennzeichnet sind und man sich in Leon dafür entschieden hat, zusätzlich mit Himmelsrichtungen zu agieren: in Leon laufen die Avenida Central und die Calle Central Rubén Darío zu einer Intersektion an der nordöstlichen Ecke des Zentralparks zusammen. Hier bilden sie die nordöstliche, nordwestliche, südöstliche und südwestliche cuadra (Quadrant oder Block). Straßen, die parallel zur Straße Calle Central Rubén Darío verlaufen erhalten den Zusatz NO für Nordost, sofern sie nördlich davon verlaufen und SO, wenn sie südlich dazu liegen (z.B. Calle 1 NO, Calle 2 SO bedeutet nichts anderes, als dass es sich um die 1. Straße nordöstlich zur Calle Central Rubén Darío handelt).
Alle Straßen, die hingegen parallel zur Avenida Central verlaufen werden mit Av 1 SW (1. Straße südwestlich von der Straße Central) oder Av 1 SW (1. Straße südwestlich von der Straße Central). Dieses Muster zieht sich durch das gesamte Stadtgebiert. Alles klar?
Da es an Straßenschildern mangelt zählen wir immer fleißig mit, um unsere Ziele innerhalb der Stadt zu erreichen.



Da wir seit unseren Einkäufen in Selva Negra und El Castillo fleißig Käse und Schokolade gefuttert haben, ist im Kühlschrank gerade wieder soviel Platz, dass wir es uns nicht nehmen lassen, in einem Feinkostladen echte italienische Salami zu kaufen. Wie gut, dass Paz y Pan französisches Brot bereit hält und auch noch etwas vom honduranischen Wein, den wir bei Jörg in El Rosario erstanden haben, übrig ist. Gewusst wie und wo, lässt es sich gut in Lateinamerika leben!





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