Aktueller Standort

Aktueller Standort seit 07. Mai 2011: Wedel und Hamburg, Deutschland

Donnerstag, 6. Januar 2011

Río Dulce

Von Flores sollte unsere Route durch die Mitte Guatemalas führen. Über das Städtchen Cobán und eine große natürliche Kalksteinbrücke in Semuc Champey sollte es gehen, doch daraus wurde nichts. Im Department Cobán geht es hoch her; Drogenkartelle versuchen sich gegenseitig das Geschäft streitig zu machen und überhaupt haben in der Provinz Cobán Drogenbosse das Sagen. Die guatemaltekische Regierung sieht sich nicht mehr Herr der Lage und hat kurzerhand den Ausnahmezustand verhängt. Das bedeutet, das Militär ist nun hier am Zuge, Straßen sind gesperrt und wir beschließen, lieber einen Bogen um die Gegend zu machen. Dazu fahren wir eine Alternativroute im Osten des Landes und landen schließlich in Río Dulce.

Der Ort besteht fast nur aus einer staubigen Hauptstraße, auf der sich ein Geschäft ans andere reiht. Kurz vor Silvester sind einige Stände mit Feuerwerkskörpern darunter. An einem von ihnen bleibt unser Blick an einigen besonders großen Böllern hängen: das Konterfei Osama Bin Ladens schaut uns entgegen. Von diesem Marketing-Gag angezogen kaufen wir zwei und jagen sie an Silvester genüsslich in die Luft. Beim Anblick des Flusses und Izabal Sees mit seinen Marinas werden sofort heimatliche Gefühle in uns wach. Es ist, als würden wir an Hamburgs Elbe stehen und den Seglern und Jachten zuschauen, die auf den sanften Wellen schaukeln. Wir finden einen Stellplatz bei Bruno´s Restaurant und unternehmen eine Bootstour nach Livingston. Der Ort wurde von ehemaligen, geflohenen Sklaven gegründet und ist auch heute noch ausschließlich auf dem Wasserweg erreichbar.

1 Kommentar:

  1. Ich würde sagen: Knapp verpasst ist auch vorbei. Eigentlich wollte ich ja nur zwei Wochen für meinen Spanischkurs in Antigua bleiben. Habe dann aber beschlossen auch noch über Weihnachten und Neujahr dort zu bleiben -- am 3. Januar habe ich mich nach fast einem Monat Antigua davon gemacht.

    Cobán war halb so wild. Das erste mal war ich mit dem Auto noch vor der Verhängung des Ausnahmezustandes dort. Das zweite mal bin ich mit einem Bus auf dem Weg nach Semuc Champey durchgefahren. Tagsüber war genauso Leben auf der Straße wie bei meinem ersten Besuch und ich habe nur einen Militär-Pick-up auf dem Marktplatz gesehen... was dort aber nach 20 Uhr zur Ausgangssperre los ist, weiß ich nicht.

    Viele Grüße aus inzwischen Nicaragua
    Sören

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