Aktueller Standort

Aktueller Standort seit 07. Mai 2011: Wedel und Hamburg, Deutschland

Mittwoch, 22. Dezember 2010

To travel ...

… is to discover that everyone is wrong about other countries!“


Diesen Ausspruch, den ein schweizer Travellerpaar auf den Verkaufstresen einer Landy-Werkstatt in San Ignacio geschrieben hat (Landy-Fahrer aufgepasst: AdventureTrex direkt am Western Highway gelegen; aus Belmopán kommend auf der rechten Seite kurz vor San Ignacio. Hinter der Werkstatt stehen ein paar Kleinflugzeuge), unterstreicht unseren Eindruck. Genau das ist es, was wir oft feststellen. Vorstellung und Realität driften oft auseinander und es ist ganz anders, als man angenommen hatte. Von Belize hatten wir immer die Vorstellung von schneeweißen Stränden und türkisfarbenem Wasser. So eine Art lateinamerikanisches Jamaika. Auf einigen der vorgelagerten Inseln mag das sicher so sein, doch das Festland stellt sich ganz anders dar.



 Wir haben uns mit Belize ziemlich schwer getan. Es gibt zweifelsohne hübsche Ecken, die man jedoch suchen und auch finden muss. Das Preisniveau ist relativ hoch. Besonders für organisierte Ausflüge muss man mitunter tief in die Tasche greifen. So richtig gut gefällt es uns nicht, so richtig blöd finden wir´s aber auch nicht. Eben ziemlich gemischt.



Warten auf Gäste


Die Engländer sind weg, der Rasen ist geblieben!
Egal, wie klein die Hütte, Belizaner legen Wert auf ein gepflegtes Grün.

In San Ignacio verbringen wir eine komplette Woche (Inglewood Campground) und haben so Gelegenheit uns die Umgebung etwas genauer anzusehen. Sobald wir eine der insgesamt 4 asphaltierten Straßen, die es im land gibt (Southern, Western, Northern und Hummingbird Highway) verlassen beginnt das Offroad-Abenteuer. Über Schotterpisten und Wege, die an kraterähnliche Mondlandschaften erinnern, schaukeln wir bis nach Barton Creek Cave, einer Höhle, durch die ein Fluss fließt und die einstmals als Maya-Opferstätte genutzt wurde. Knochen, Totenschädel und Keramiken zeugen davon. An mehreren Stellen ist der Weg fast zugewachsen, zumindest haben wir Probleme mit dem Landy unter den tiefhängenden Zweigen und Ästen durchzukommen. Außerdem stehen wir plötzlich an einem Fluss, doch es gibt keine Brücke. Zum Glück ist Trockenzeit, so dass wir, nach kurzer Prüfung des Wasserstandes, beschließen durchzufahren. Für Fußgänger gibt es an dieser Stelle eine wackelige Hängebrücke und an einem weiteren Fluss, den es zu überqueren gilt, hat sich jemand erbarmt und ein paar Holzbalken übereinander gestapelt.



Fängst Du Fische oder Hunde?




Manche Flüsse können per Fähre überquert werden ...




... wobei selbt gekurbelt werden muss




Manchmal gibt es Brücken ...

... manchmal weder das eine noch das andere
Die Höhle von Barton Creek ist mehrere Kilometer lang und kann nur per Kanu besucht werden. Um dorthin zu gelangen fahren wir mitten durch das Siedlungsgebiet der Amish-People, die sich hier niedergelassen haben. Es ist wie im Film, denn es gibt weder Strom, noch fließendes Wasser. Die sanften Hügel, die Holzhäuser und Pferdefuhrwerke, die altertümliche Kleidung der Bewohner (Hosenträger, hoch zugeköpfte Hemden, lange Bärte und Strohhüte für die Männer, Kleider und Hauben für die Frauen) erinnern an eine Mischung aus „Die Waltons“, „Unsere kleine Farm“ und Haster Dorfstraße. Schusswaffen für die Jagd scheinen zum Alltag zu gehören, zumindest sehen wir einen etwas 12jährigen Jungen mit einem Gewehr in der Hand. Tribut an die Moderne: statt auf einem Pferd ist er mit dem Fahrrad unterwegs und die Pferdefuhrwerke zieren gelbe Reflektoren (anstelle Scheinwerfern). Die Säge im Sägewerk wird dagegen per Kurbel betrieben, Windräder fördern Wasser! Es ist richtig niedlich dort und nichts erinnert daran, dass ein paar Kilometer weiter Drogen auf offener Straße angeboten werden. „Maria“ kann man kaufen und sonstigen „good stuff“. Nach 2 Wochen beschließen wir, dass wir genug Zeit in Belize verbracht haben und fahren ins benachbarte Guatemala.

Eingang zur Barton Creek Cave

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