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Dienstag, 14. September 2010

Grenzwertig - eine wahre Geschichte

Am 12. September 2010 ereignete sich gegen 12.00h mittags ein unvorhergesehener Zwischenfall an der mexikanischen Grenze, Nähe Tijuana.

Fred W. und Rebecca W., ein deutsches Paar mittleren Alters, das seit Juli mit dem eigenen Fahrzeug, einem Land Rover Defender, von Florida nach Kalifornien unterwegs ist und bis nach Panama reisen will, versuchte von den US-Behörden einen Ausreisestempel für sich selbst sowie für das Auto zu bekommen.

Nach eigenen Angaben besitzt das Paar ein Carnet de Passage, welches dazu berechtigt, ein Fahrzeug zollfrei in ein anderes Land einzuführen. Für dieses Dokument wurde eine nicht unerhebliche Kaution bei der Zollbehörde in Deutschland hinterlegt. Das Dokument wurde beim Import des KFZ von den zuständigen Autoritäten der USA, der Custom and Border Protection in Florida, abgestempelt. Beim Verlassen des Landes wird das Dokument normalerweise mit einem Exportstempel versehen, um zu bescheinigen, dass das Fahrzeug nicht im Land verblieben ist.

Das Paar näherte sich gegen Mittag des 12.09., aus Richtung San Diego kommend, der mexikanischen Grenzlinie. Aufgrund vollautomatisierter Grenzabfertigungsprozesse auf US-Seite passierten die beiden Deutschen in ihrem Fahrzeug die Grenzlinie, ohne die Möglichkeit bekommen zu haben, ihre Ausreise aus den USA dokumentieren zu lassen und befanden sich plötzlich auf mexikanischem Boden, wo sie den mexikanischen Grenzern ihr Problem erklärten. Sowohl die Mitarbeiter des mexikanischen Zolls als auch der Einwanderungsbehörde zeigten sich äußerst verständnisvoll und hilfsbereit. Das Paar erhielt unverzüglich ein Visum für Mexiko und konnte danach zur US-Seite zurückkehren, wo rund 500 Personen auf ihre Einreise in die USA warteten. Es gelang dem Paar sich an der langen Schlange vorbeizudrängeln und einem US-Beamten der Customer Authority das Problem zu schildern. Dieser erklärte, die Bestimmungen haben sich geändert und die US-Behörden würden nicht länger dokumentieren, ob Touristen ausreisten. Daraufhin erklärte das Paar dem sehr cool wirkenden Beamten, dass es auch noch ein KFZ habe, welches nun aus den USA nach Mexiko exportiert werden sollte und wofür ein Stempel in das Carnet nötig sei. Der Beamte gab zu, sich nicht mit den Bestimmungen über Im- und Export von Autos auszukennen und verwies an einen Kollegen, der wiederum an einen Kollegen verwies, der wiederum .... Insgesamt mussten die zwei Deutschen ein Dutzend Mal ihre Situation vor verschiedenen Mitgliedern der Custom and Border Protection schildern. Dazu war es nötig, einmal in die USA zurückzureisen und insg. zweimal nach Mexiko einzureisen. Das Auto war während der rund zwei Stunden dauernden Bemühungen der Deutschen auf einem Parkstreifen der mexikansichen Zollbehörden abgestellt und konnte nach Rückkehr des Paares ohne Weiteres und ohne jegliche Anforderungen oder Nachfragen der mexikanischen Autoritäten aus dem Bereich herausgefahren werden. Das Paar betonte, dass die mexikanischen Behörden sich als absolut hilfsbereit und kompetent erwiesen hätten, was von den US-Autoritäten nicht zu behaupten sei. Die beiden benötigten Stempel haben die beiden übrigens nicht erhalten bzw. aufgrund der großen Schwierigkeiten darauf verzichtet.

Inzwischen sind die beiden gut in Ensenada (gerne anklicken für weitere Infos) auf der Baja California, rd. 80 Kilometer von der Grenze entfernt, angekommen, wo sie die 1. Nacht in Mexiko auf einem Strand-Campingplatz in La Jolla verbrachten. Morgen soll es weiter südwärts gehen.

1 Kommentar:

  1. Ich noch mal...
    vielen lieben Dank für die Postkarte. Habe mich riesig gefreut!!!
    In der Hoffnung, dass die Warnungen von den Amis deutlich übertrieben waren und ihr bis jetzt noch keinen Gefahren in Mexiko ausgesetzt ward, freue ich mich auf die nächsten Erzählungen.
    Passt auf euch auf!!
    Liebe Grüße
    Billy

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