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Aktueller Standort seit 07. Mai 2011: Wedel und Hamburg, Deutschland

Donnerstag, 22. Juli 2010

Ostküste Florida - Klima, Übernachtung, Sport



Klimatisch haben wir es – wie soll man sagen – sehr warm getroffen. Die Temperaturen liegen zwischen 30 und 35 Grad, die Luftfeuchtigkeit bei rd. 70%. Uns machen weniger die Temperaturen zu schaffen als vielmehr die hohe Luftfeuchtigkeit. In Null Komma Nix sind wir durchgeschwitzt, jede Bewegung treibt noch mehr Schweiß aus den Poren. Kalte Duschen bringen nur wenig „Linderung“. Erholsam dagegen sind die Besuche in Geschäften, die alle klimatisiert sind. Betritt man einen Supermarkt hat man zunächst das Gefühl in einen Eiskeller zu kommen. So schön die Kühle während des Einkaufens sein mag: kommt danach wieder nach Draußen geht das Spielchen mit der Akklimatisierung von vorne los. Shoppen ist also keine wirkliche Alternative, obwohl das Warenangebot riesig ist und es sehr viel zu sehen gibt. Wirkliche Abkühlung bringen dagegen Bäder in Quellen, wie z.B. im Wekiwa Park. Das Wasser ist erfrischend kühl und glasklar.
Unser Landy hat natürlich keine Klimaanlage. Im Gegenteil. Da der Unterboden nicht isoliert ist werden wir buchstäblich gekockt, denn ein Großteil der Wärme, die Motor, Auspuff und Getriebe erzeugen, landen im Innenraum. Das Blech wird teilweise so heiß, dass es mit bloßen Händen nicht anfassbar ist, geschwollene Füße sind inklusive. Damit beantwortet sich auch die vielfach gestellte Frage nach der Klimaanlage. Wir haben keine bzw. können zwei Lüftungsklappen öffnen, um etwas zusätzliche Luft während der Fahrt ins Innere zu lassen. Dafür nennen wir zwei Standheizungen unser eigen und sind gespannt, ob wir sie jemals brauchen werden. Das gilt auch für unsere dicken Sachen wie Fleece, lange Hosen oder feste Schuhe. Im Moment ist nicht in Sicht, dass wir Shorts, T-Shirts und FlipFlops in absehbarer Zeit eintauschen müssen.

Kühle verschaffen uns nur die frühen Morgenstunden, die wir alle zwei Tage nutzen um unser Sportprogramm durchzuziehen. Etwas eingeschränkt und je nach Gegebenheiten, aber immerhin. Mit ein wenig Phantasie und ein paar Deuserbändern lässt sich so ein Geländewagen auch als Fintessstudio nutzen.

Neben Hotels, Motels oder Bed&Breakfast Unterkünften gibt es eine ganze Reihe von Campingplätzen. Viele davon sind in privater Hand, viele staatlich. Wir hatten zwei Nächte das Vergnügen eines privaten Platzes, der hauptsächlich von Dauercampern, die in ihren Trailern ganzjährig wohnen, genutzt wird. Insgesamt 4 Nächte haben wir auf Campgrounds in State Parks verbracht. Diese sind staatlich geführt und bieten die günstigsten Campingplatzübernachten. Im Tomoka State Park, nördlich von Ormond Beach, zahlten wir 27 Dollar für die Übernachtung. Beim Check-In fragte ich erstmal nach besonderen Gefahren, die uns hier vielleicht heimsuchen könnten, z.B. Alligatoren. Der Ranger meinte, es würde ihn ziemlich wundern, wenn wir Alligatoren sähen und wenn wir Probleme mit Schlangen bekämen sollten wir einfach Bescheid sagen. "Aha". Außer neugierigen Eichhörnchen und harmlosen Vögeln ist uns hier nichts über den Weg gelaufen.
Obgleich es eine Badestelle im Tomoka River gibt haben wir uns nicht ins kühle, verlockende Nass getraut. Ein Schild wies auf die hier lebenden Alligatoren hin und, ehrlich gesagt, so wirklich auf  Tuchfühlung wollten wir mit den kleinen Schnappis nicht gehen.

Der Campingplatz selbst liegt empfehlenswert ruhig inmitten eines dichtes (Ur-)Waldes und wird umsäumt vom Tomoka River und vom Halifax River. Die 64 Plätze sind großzügig angelegt und schattig, die Duschen und Toiletten ordentlich. Die Geräuschkulisse steht der des Amazonasregenwaldes in nichts nach und ab Sonnenuntergang zirpt, rasselt, schnasselt und knarzt es in den Bäumen was das Zeug hält.

Hier haben wir auch unseren Neuerwerb das erste Mal ausprobiert: einen dual fuel Kocher der Firma Coleman. Trotzdem der Kocher einfachster Bauart ist haben wir eine Weile gebraucht ihn in Gang zu bringen. Er funktioniert perfekt und das Beste: er lässt sich sowohl mit Feuerzeug- als auch mit Normalbenzin betreiben.

Auch der Wekiwa Spring Park in der Nähe von Orlando ist empfehlenswert. Hier empfing uns beim Einchecken ein Schild mit der Aufschrift : Bears are active". Grund genug für mich hier keine morgendliche Joggingrunde zu absolvieren, sehr zu Fred´s Bedauern. Der Ranger gab uns noch den Tipp, sollten wir einem Bären begegnen, einfach laut in die Hände zu klatschen und das Tier passieren zu lassen. Ich bin mir nicht sicher, ob mir das im Bedarfsfall einfallen würde. Wahrscheinlich würde ich einfach nur wie gelähmt da stehen, mit einem bis zum Hals schlagenden Herzen.


3 Kommentare:

  1. Hallo Ihr zwei, habe nun endlich Eure letzten Einträge durchgelesen und bin begeistert. Ich bin gerade erst vom Mont Blanc zurück gekommen und habe lange nichts verfolgen können. Schön dass es Euch gut geht und bisher alles prima geklappt hat. Ich wäre gerne bei Euch, wow, was ein Abenteuer! Schöne Grüße von meinem Schreibtisch... ;-) Luka

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  2. Luka,
    toll, Du warst tatsächlich wieder am Mont Blanc! Hat´s geklappt? Warst Du oben? Ich hoffe es so sehr für Dich, schaue gleich mal in Deinen Blog.

    Liebe Grüße Rebecca

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  3. Ähm... mein Schreibtisch grüßt Euch nicht wirklich... sollte heißen "schöne Grüße von meinem Schreibtisch aus..."

    Ja, ich war endlich oben. das Wetter hat mitgespielt, und wir waren sogar die einzigen am Gipfel!!

    LG, Luka

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