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Aktueller Standort seit 07. Mai 2011: Wedel und Hamburg, Deutschland

Freitag, 13. August 2010

Die Dusche

Die erste Nacht „Wildcamping“ war relativ aufregend, weil es die erste Nacht außerhalb eines „sicheren“ Areals wie eines State Parks oder eines Motels war. In Florida hatten wir mit Argusaugen Ausschau nach einem geeigneten Flecken gehalten und waren nicht fündig geworden. Die Küstenabschnitte dort sind zu dicht besiedelt, als dass sich ein freies Grundstück, ein Wäldchen oder einfach nur ein abseits gelegener Weg gefunden hätte. Überall, wo wir dachten, es könnte gehen zeigte sich dann doch noch ein Briefkasten als untrügerisches Zeichen „hier ist Privatbesitz“ und dieser sollte in den USA ja tunlichst respektiert werden. Schließlich gelang es uns das erste Mal  in Alabama in der Nähe von Fort Morgan einen Platz für die Nacht zu finden. Dieser war „en natur“ mit Buschtoilette und – ohne Dusche. Wir hatten bereits vorgeseorgt für diesen großen Tag und uns einen 20 Liter Kanister sowie einen Duschschlauch besorgt. Was nun noch fehlte, waren ein paar Gewinderinge im Kunststoffhahn des Kanisters, die selfmade-man Fred sogleich noch dazuschnitzte und schon konnte es losgehen. Es ist ein wenig umständlich, denn wir müssen quasi immer zu zweit duschen. Das Kanisterventil lässt sich nur von einer zweiten Person, die sich auf dem Autodach befindet, bedienen, während die andere Person das nasse Vergnügen auskosten darf (zumindest die Hälfte des Kansiterinhalts). Das Prinzip funktioniert super; das Wasser im Kanister war uns sogar ein wenig zu heiß, denn wir hatten es ja den ganzen Tag in der prallen Sonne spazieren gefahren.




Inzwischen hatten wir zwei weitere Male das Glück abseits von Campingplätzen nächtigen zu können. Einmal direkt am Ufer des Mississippi und gerade gestern Nacht in den Bergen New Mexicos. Es ist wirklich nicht einfach, etwas zu finden. In ganz Texas sind wir immer nur an Zäunen vorbeigefahren. Riesige, wüstenähnliche Areale sind eingezäunt und scheinen jemandem zu gehören, auch wenn nicht unbedingt erkennbar ist, was man mit diesen trostlosen Flecken Erde anfangen soll. Auf manchen stehen Ölpumpen, auf einigen weiden Rinder, aber das meiste Land liegt einfach wüst und öde brach. Davon abgesehen sind die Grundstücke oder Wege oft mit "No Passing" oder "Private Property" Schildern geschmückt, was durchaus als Warnung zu verstehen ist in Gegenden, in denen Waffen zu einem normalen Haushalt gehören.

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